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Oktober

Oktober färbt die Natur mit einer Palette schönster Gelb-, Orange-, Grün- und Braun-Töne. Wenn der Wind durch die Bäume weht, fallen die Blätter herunter und bilden einen weichen Teppich unter den Füßen der Spaziergänger. Das wollen wir auch im Kalender festhalten.

Blick in den Garten des Hölderlinturms

Hölderlin hat die Blätter der Bäume und ihre Farben in seinem Gedicht ›Die Wanderung‹ so beschrieben:

»Und Bäume genug, weißblühend und rötlich,

Und dunklere, wild, tiefgrünenden Laubs voll«

Und in seinem Gedicht ›Der Herbst.‹ schreibt er über den Klang des Herbstes

»Das Erdenrund ist so geschmükt, und selten lärmet

Der Schall durchs offne Feld

[...]

die Lüffte wehen

Die Zweig’ und Äste durch mit frohem Rauschen«

Im Übrigen
Der Punkt hinter dem Gedichttitel ist kein Versehen. Er stammt von Hölderlin selbst. Man kann sich richtig vorstellen, wie er dabei noch einmal aus dem Fenster gesehen, tief Luft geholt und Ideen gesammelt hat, bevor er mit den ersten Versen seines Gedichts begann.

Haben dich diese Verse bereits in die herbstliche Landschaft hineinversetzt? Dann können wir jetzt loslegen und mit der Gestaltung deiner Kalenderseite beginnen.

Du brauchst...

Die Anleitung zum Kalenderblatt und eine orangene Postkarte mit Hölderlins Herbstgedicht

Deine Aufgabe Schritt für Schritt:

1

Lies dir Hölderlins Gedicht zunächst noch einmal im Ganzen durch.

Der Herbst.

Das Glänzen der Natur ist höheres Erscheinen,

Wo sich der Tag mit vielen Freuden endet,

Es ist das Jahr, das sich mit Pracht vollendet,

Wo Früchte sich mit frohem Glanz vereinen.


Das Erdenrund ist so geschmükt, und selten lärmet

Der Schall durchs offne Feld, die Sonne wärmet

Den Tag des Herbstes mild, die Felder stehen

Als eine Aussicht wehen

Sonne Herbstes weit, die Lüffte wehen


Die Zweig’ und Äste durch mit frohem Rauschen

Wenn schon mit Leere sich die Felder dann vertauschen,

Der ganze Sinn des hellen Bildes lebet

Als wie ein Bild, das goldne Pracht umschwebet.


d. 15ten Nov.

1759.

2

Nun wird's farbig: Male zuerst den Baustamm mit einem Pinsel auf das Papier.

Schritt 1
2

Für die Baumkrone brauchen wir deine Handfläche: Bemale sie mit brauner Tempera-, Acryl- oder Wasserfarbe.

Schritt 2
3

Setze die Handfläche über dem Baumstamm an und drücke deine Handfläche auf das Blatt Papier. Falls dabei noch ein paar Lücken übrig bleiben, kannst du deine Finger zur Hilfe nehmen, um die Lücken auszufüllen.

Schritt 3
Schritt 4
3

Anschließend wäscht du deine Handfläche gründlich mit Wasser und Seife und wartest kurz, bis die Farben von Baumstamm und Krone getrocknet sind.

Schritt 5
5

Nun fehlen nur noch die farbigen Blätter. Dafür verwendest du deine Finger. Tauche sie in verschiedene Farben ein oder verwende einen Pinsel, um die Farbe auf deinen Finger zu bekommen.

Schritt 6
Schritt 7
5

Verleihe dem Baum ein herbstlich buntes Gewand. Wasche deine Hände anschließend gründlich mit Wasser und Seife.

Schritt 8
Schritt 9
8

Zuletzt schneidest du den Baum aus und klebst ihn gemeinsam mit Hölderlins Herbstgedicht in deinen Kalender.

So kann deine Kalenderseite aussehen:

Detailansicht der fertigen Kalenderseite. Bunte Buchstaben und ein handgeschriebenes Gedicht
Ein weitere Detailansicht der fertigen Kalenderseite. Der Buchstabe E ist fokussiert

Wir freuen uns über ein Bild von deiner Kalenderseite! Lass dir von einem Erwachsenen helfen und schicke uns ein Foto an hoelderlinturm@tuebingen.de

Hölderlinturm Tübingen

Bursagasse 6
72070 Tübingen